KONZEPT
Das Gebäude in der Speditionsstraße 15A verdeutlicht in seiner Struktur noch seinen Ursprung als Lager- und Logistikgebäude im Hafen. Heute dient es als Keimzelle für innovative Start-ups und trägt so zum lebendigen Mix von Architekturen und Nutzungen im Düsseldorfer Medienhafen bei. Angesichts der robusten Tragstruktur des Gebäudes liegt es nahe, durch nachhaltige Flächenaktivierung einen attraktiven Gewerbestandort zu schaffen. Die Vorgaben des Brandschutzes erlauben jedoch nur eine zusätzliche Etage unterhalb von 22 Metern über Straßenniveau. Die Aufstockung setzt diese Vorgaben in einem modernen städtebaulichen Prototypen um. Die Erweiterung ist als nahezu autarke Infrastruktur konzipiert, die mit minimalen Eingriffen die bestehende Gebäudestruktur respektiert und das Ensemble durch ein charakteristisches Alleinstellungsmerkmal als neue “Krone”.
Materialität
Die Einfügung in den Gesamtkontext des Hafenensembles entlang der Speditionsstraße bestimmt die Materialwahl der Gebäudehülle. Die Bekleidung aus Cortenstahl fügt sich harmonisch in den Bestand und die umliegenden Ziegelbauten ein und reflektiert den industriellen Ursprung des Ortes. Die metallische Hülle der Aufstockung verleiht dem Gebäude einen präzisen, scharfkantigen Charakter und ermöglicht gleichzeitig die geschwungene Wellenform. Die Konstruktion besteht aus vorgefertigten Massivholzteilen, wodurch die Erweiterung in kürzester Zeit auf den Bestand montiert werden kann. Dies minimiert den Bedarf an Baustelleneinrichtungen, was den Gegebenheiten vor Ort entgegenkommt. Das Projekt bleibt vollständig demontierbar und nachhaltig. Neben den funktionalen Aspekten entsteht so eine Bürofläche mit hohem emotionalen Wert und optimalem Arbeitsklima.
Idee
Der Entwurf leitet sich aus dem strengen Raster des funktionalen Bestandsgebäudes ab und verfolgt das Ziel, die Erweiterung modular und leicht industriell wirken zu lassen. Dieser Baukörper übernimmt die Struktur und Abmessungen des Bestands, löst sich jedoch leicht schwebend von der bestehenden Dachhaut ab und betont seine Eigenständigkeit. Konstruktion, Ausbau und Fassade können einfach maschinell vorgefertigt und wirtschaftlich errichtet werden. Nach außen zeigt der Entwurf seine Individualität. Die um fünf Meter in den Luftraum geschobene Fassadenbox eröffnet den Blick auf das Wasser und zur Altstadt. Die obere Kante der Fassade schwingt in einer unverwechselbaren Wellenform und betont die Besonderheit des Ortes. Zusätzliche Photovoltaikelemente sorgen für eine nahezu autarke Energieversorgung.
Nutzungen
Zentrales Element des Grundrisses ist eine großzügige Treppe, die die Büro- und Showroomfläche mit der Dachterrasse verbindet. Diese zweite Ebene der Aufstockung bietet vielfältige Nutzungsmöglichkeiten unter freiem Himmel: Arbeiten, Entspannen, Feiern. Die Wellenform des Dachaufbaus setzt die Bewegung der Treppe nach außen hin sichtbar fort.










